Sitten und Bräuche beim Essen

Zum Frühstück und zur heißen Mittagszeit werden meist nur Obst, Brot oder ein leichtes Gericht, beispielsweise Falafel im Fladenbrot, zu sich genommen.

Die Hauptmahlzeit ist das Abendessen, das oft in den kühleren Abendstunden (gegen 22 Uhr) stattfindet. Geschäftliches wird grundsätzlich vor den Mahlzeiten abgewickelt, geraucht wird während des Essens grundsätzlich nicht. Die verschiedenen Köstlichkeiten werden normalerweise auf einem niedrigen Tisch serviert, rings um diesen sitzen die Speisenden auf Kissen oder Teppichen auf dem Boden. Die einheimischen Frauen sollten nie angestarrt oder beobachtet werden, auch nicht während sie die Speisen servieren. Ein solches Verhalten gilt als äußerst unhöflich und kann schnell missverstanden werden.

Besteck gibt es in der Regel nicht, traditionell wird mit der rechten Hand gegessen. Die linke Hand wird nicht zur Nahrungsaufnahme, sondern nur als Hilfe, beispielsweise um sich abzustützen, genutzt, da sie als unrein gilt. Das Fladenbrot, das zu jeder Mahlzeit als Beilage serviert wird, dient als Besteckersatz und wird meist in Stücke gebrochen. Mit diesen Stücken werden die Speisen aufgenommen und Soßen aufgetunkt.

Die Speisen sind abwechslungsreich und der Tisch ist überreichlich gedeckt. Die guten Sitten verlangen es, dass ein Teil des Hauptgerichtes auf dem Teller verbleibt. So zeigt der Gast, dass die Bewirtung üppig und köstlich war, er jedoch vollständig gesättigt ist.